Die Scheibe −  BMW R1150GS −  Moppeds −  Käpt'n Tom

BMW R1150GS
Die Scheibe

Die Scheibe (das Windschild) ist ein wirkliches Ärgernis.


Das Problem ist, daß sich - zumindest bei größeren Fahrern (ich bin 1,87 m groß) - der Helm genau im Bereich der von der Scheibenkante verursachten Luftwirbelzone befindet. Konsequenz: unerträglicher Lärm.


MOTORRAD schreibt in Ausgabe 11/2000 zur BMW-Serienscheibe der R1100GS im Rahmen eines Artikels über Spoilerscheiben:


"relativ kleine und weit vorn angebaute Cockpit-Verkleidung, trotzdem spürbare Entlastung des Oberkörpers, bei Fahrern über 1,65 m befindet sich der Helm im turbulenten Bereich, daher unruhig und laut; freie Anströmung erst bei Zwei-Meter-Riesen."


Leider ist das Problem auch bei der R1150GS vorhanden. BMW baut seine Motorräder anscheinend so, daß die Mehrheit der Fahrer nur suboptimalen Windschutz erhält. (Ich wage zu bezweifeln, daß es überhaupt GS-Fahrer mit einer Körperhöhe von höchstens 1,65 m gibt.)


Da es auch kaum brauchbare Alternativscheiben gibt, habe ich mich entschlossen, eine eigene Lösung zu finden. Und die heißt "Scheibe kürzen". Durch Fahrversuche (aufstehen wärend der Fahrt) habe ich herausgefunden, daß für meine Körpergröße die Scheibe um ca. 16 cm gekürzt werden müßte.


Dann habe ich die Gelben Seiten aufgeschlagen und unter Kunststoffverarbeitung nachgeschaut. Die Firmen habe ich angerufen. Dabei manifestierte sich das Problem, daß nicht alle Firmen gewölbte Kunststoffteile zersägen konnten. Einige können aber. Ich habe die Schnitthöhe angezeichnet und die Scheibe abgegeben. Nach ca. einer Woche bekam ich die Scheibe gekürzt und mit professionell bearbeiteter Kante (Unterschied zum Original nicht zu bemerken) wieder.


Jetzt ist Ruhe. Die Wirbelzone trifft mich an Hals und oberer Schulter. Der Windschutz ist immer noch recht ordentlich. Selbst vmax ist nach wie vor möglich, ohne daß der Kopf gleich abfällt. Ich kann diese Operation nur empfehlen.